Der Startpunkt des Wittgensteiner Schieferpfads befindet sich am Parkplatz “Reisegarten Raumland” nahe Bad Berleburg. Wir machen uns unter der Woche auf den Weg und erreichen unser Ziel nach circa einer Stunde Fahrt gegen halb neun Uhr morgens. Um diese Uhrzeit sind wir alleine auf dem Parkplatz, der idyllisch direkt an der Eder liegt.
Am Morgen ist es noch recht frisch und der Nebel liegt sanft über den Wiesen.
Die knapp 14 km lange Tour beginnt mit dem Tritt durch das Eingangsportal. Hier führen Stufen hinunter zur Eder und unter der Brücke wieder hinauf. Da die Eder zu diesem Zeitpunkt jedoch viel Wasser führt, laufen wir oberhalb der Brücke den Weg entlang. Die Tour führt nun flussabwärts auf schmalen Pfaden durch den Wald und parallel zu einer alten Bahntrasse. An einer Stelle laufen wir durch einen alten Tunnel. Für Lucky stellt dies kein Problem dar, für mich ist es leicht sportlich, da man darin nicht aufrecht gehen kann und der Tunnel bei unserem Besuch mittig knöchelhoch mit Wasser gefüllt ist. Also geht es mit einem Fuß rechts und dem anderen Fuß links an den trockeneren Stellen entlang der Tunnelwand.
Nun laufen wir einen Waldhang hinauf, durchqueren einen Berghang mit viel Totholz und erklimmen eine steile Anhöhe. Die Tour verläuft weiter auf einem abenteuerlichen Steig in einem Eichenwald mit zahlreichen Felsklippen.
Unser Highlight: wir schrecken einen Baummarder in einem Holzhaufen auf, der sofort auf einen Baum klettert, aber ziemlich nah in unserer Nähe bleibt und uns ruhig beobachtet, während ich, dankbar für diesen wundervollen Moment, ein Erinnerungsfoto mache.
Anschließend setzen wir unseren Weg fort, der uns schließlich in das Natuschutzgebiet Fredlar bringt. Hier können an zwei Stellen kurze Abstecher zu einem imposanten Steinbruch sowie hochragenden Klippen gemacht werden. Wir laufen nun einige Meter eines normalen Weges, werden dann aber durch die Wegmarkierungen auf den Gipfel des Fredlar-Berges geführt. Oben angekommen, belohnt die weitläufige Aussicht für den anstregenden Aufstieg. Hieroben und auch auf dem weiteren Wegstück ist Konzentration gefragt, da es über einen engen Steinweg und dann durch den Wald wieder hinunter geht. Wir passieren das Steinbachtal, erreichen den Wanderparkplatz "An der Lenne" und können auf dem weiteren Weg den Ausblick auf die Altstadt Bad Berleburgs genießen.
Nun geht es erneut in den Wald hinein, hier erreichen wir das Naturschutzgebiet Grubenländer Hörre mit einem alten Steinbruch. Da wir uns auf einer Anhöhe befinden, laufen wir nun wieder hinab, sehen die Eder zwischen dem Blätterdach des Waldes glitzern und erreichen daraufhin unseren Ausgangspunkt. Zum Abschluss plantscht mein Heldenhund im kühlen Nass, während ich mich ins Gras des Ufers setze, die Tour Revue passieren lassen glücklich und zufrieden.
Unser Fazit: Atemberaubend!
Wir sind vollends begeistert von dieser abwechslungsreichen, abenteuerlichen und auch anstrengenden Tour mit wunderschönen Aussichten. Genau so lieben wir Wanderungen und vergeben deshalb 4 von 4 Wanderpfoten für den Wittgensteiner Schieferpfad.
Tipps:
Ich darauf hinweisen, dass der Wittgensteiner Schieferpfad keine Tour für den bequemen Breitweg-Wanderer ist. An vielen Stellen ist Trittsicherheit gefragt, es geht meist auf schmalen und engen, sich schlängelnden Pfaden über Stock und Stein. Mensch und Hund sollten gesund und körperlich fit sein. Wer über kaum bis wenig Erfahrung mit Wandersteigen hat, der sollte mit leichteren Touren beginnen.
Wichtig sind zudem festes Schuhwerk sowie ausreichend Verpflegung für Mensch und Hund, auf der Tour gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. An mehreren Stellen kann der Hund sich im Wasser abkühlen oder an kleinen Bächen trinken, dennoch sollte auf ausreichend Hundewasser im Gepäck geachtet werden.
Der Weg ist gut ausgeschildert und mit einer Fledermaus markiert.
Kommentar schreiben