Drachenschlucht

Auf unserem Weg nach Brandenburg machen wir Halt bei Mariental, Eisenach. Hier gibt es die abenteuerliche Drachenschlucht, eine kleine Klamm, die vor über 250 Millionen Jahren entstanden ist.

Wir parken gegen 9.30 Uhr bei einem der ausgewiesenen Parkplätze entlang der Landstraße der Drachenschlucht.

Von hier aus gibt es die Möglichkeit, verschiedene Wanderwege, unter anderem zur Wartburg, zu gehen.

 

 

Wir überqueren die Straße und durchlaufen das Eingangsportal der Drachenschlucht. Der Weg führt uns entlang eines Baches auf der einen und einer Felswand auf der anderen Seite. An einer Stelle gibt es die Möglichkeit, einen schmalen Pfad den Waldhang hinauf zur Elfengrotte zu laufen. Wir nehmen den kleinen Anstieg in Angriff, laufen an einem idyllischen See vorbei und erreichen die Elfengrotte, eine imposante Felswand mit einem Wasserlauf und einer kleinen Höhle. Hier halten wir kurz inne, Lucky erkundet in Ruhe die Höhle und anschließend gehen wir den Weg wieder zurück bis zum Hauptweg der Drachenschlucht. 

Der Weg wird nun schmaler, hohe Felswände erheben sich zu beiden Seiten des Pfades. Wir laufen über Gitterstege, unter uns rauscht der tosende Bach. Lucky fühlt sich nicht ganz so wohl, das Gitter fühlt sich für seine Pfoten merkwürdig an. Mit liebevollem Zuspruch und tollen Keksen schafft er die Gitterpassagen erfolgreich.

 

Der Weg verläuft nun weiter durch die Klamm, über schmale Brücken, Holz- und wieder Gitterstege. Die feuchten Felswände sind mit Moos bedeckt, ich fühle mich in den teils sehr schmalen Gängen wie in eine andere Welt versetzt.

Am Ende der Klamm steigen wir mehrere Holzstufen hinauf und folgen dem Weg bis zu einer Waldkreuzung. Von hier aus kann man verschiedene Parkplätze erreichen oder weitere Wanderwege nehmen. Wir gehen rechts und laufen auf einem Waldweg oberhalb der Drachenschlucht auf einem Rundweg wieder zurück zum Parkplatz. Der Weg schlängelt sich durch den Wald, führt vorbei an einer wilden Wiese und an mehreren Teichen. 

 

An der Stelle, an der wir zu Beginn den Weg zur Elfengrotte nahmen, gehen wir den Hang hinunter zurück auf den Hauptweg der Drachenschlucht. 

 

Da es nun bereits fast Mittag ist, ist die Schlucht gut besucht von Familien und Menschen mit Hunden. Wir laufen den schmalen Weg zurück Richtung Eingangspforte und weichen Kindern und anderen Hunden aus, indem Lucky im Bach einige Kekse suchen darf. Ich merke ihm an, dass seine Impulskontrolle weniger wird und die vielen Begegnungen ihn Konzentration kosten und etwas anstrengend sind. So vielen Menschen auf so wenig Raum begegnen wir bei unseren Touren sonst nicht. Dennoch macht er es großartig und ich habe den Eindruck, dass er sehr dankbar über mein Angebot des Kekse-Suchens ist, damit er etwas gutes zu tun hat und sich gar nicht viel mit den Begegnungen beschäftigen muss.

 

Im Anschluss überqueren wir die Straße und erreichen nach etwa zweieinhalb Stunden das Auto. Der Parkplatz an der Landstraße ist inzwischen rappelvoll, die Menschen in ihren Autos drängen und warten darauf, dass Besucher wie ich, die die Schlucht bereits erkundet haben, einen Parkplatz frei machen. Das alles ist zu viel Tumult für mich, ich habe lieber meine Ruhe und schätze diese sehr. Ich lade meinen Hund ins Auto, wechsle von Wander- zu Turnschuhen und gebe mein weiteres Ziel in Brandenburg ins Navi ein. Neben mir steht bereits eine ungeduldige Frau, die hektisch mit den Armen wedelt, damit ich aus der Parklücke verschwinde und damit Platz für das Auto ihrer Familie mache. Mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht, zugegeben einigermaßen erzwungen, parke ich aus, atme durch und schlängle mich durch den starken Verkehr von Eisenach, bis ich auf die Autobahn komme, hier Gas geben und meine Eindrücke der Drachenschlucht verarbeiten kann.

Fazit:

Die Drachenschlucht ist für eine Klamm in Mitteldeutschland sehr sehenswert. Klar, sie ist kein Vergleich zu Schluchtenwegen und Klammen in Süddeutschland oder Österreich, aber dennoch macht es viel Spaß, sie zu durchlaufen. Der Weg zur Klamm und durch sie hindurch führt über Naturpfade, Holzbrücken und Gitterstege. Die hohen Felswände sind imposant und der teils sehr enge Weg lässt die Schlucht geheimnisvoll wirken. Es gibt verschiedene Rundwege und Wanderungen, die durch die Drachenschlucht führen. Am besten erkundigt man sich vorher, welchen Weg man gehen möchte. Unser Rückweg im Wald war schön, jedoch nichts besonderes. Eben ein normaler, schöner Waldweg.

 

Für die Klamm selbst würde ich 4 von 4 Wanderpfoten vergeben, wegen des Waldweges auf unserem Rückweg und da die Schlucht keine Einbahnstraße ist, wie es bei vielen Klammen sonst der Fall ist, und mit viel "Gegenverkehr" zu rechnen ist, vergebe ich der Drachenschlucht bei Eisenach 3 von 4 Wanderpfoten.

Tipps:

Die Drachenschlucht ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel und wird auch von Reisebussen angefahren. Für eine Wanderung mit Hund bietet es sich daher am besten an, die Schlucht unter der Woche und nicht in den Ferien zu besuchen. 

Es sollte bedacht werden, dass die Klamm von beiden Seiten durchquert werden kann. Der Weg ist teilweise sehr schmal und bietet an mehreren Stellen keine Ausweichmöglichkeit. Für Hunde, die sich bei Begegnungen mit Menschen oder anderen Hunden nicht wohlfühlen, ist dieser Weg meiner Meinung nach weniger gut geeignet. Wegen der Gitterstege sollte der Hund Gitter-laufen kennen oder aber für diese Strecken auf den Arm genommen werden können. Vor allem kleine Hunde werden die löchrigen Gitterstege kaum laufen können.

 

Die Schlucht ist ein tolles Ziel für heiße Sommertage, da sie für Hunde viele Erfrischungsmöglichkeiten bietet. Allerdings ist der Bach an den Stellen, an den man ihn betreten kann, nicht tief und somit zum Schwimmen nicht geeignet. Vielmehr können die Hunde ihre Pfoten darin abkühlen und ihren Durst löschen. Wegen des Verlaufs im Wald bietet der Weg jedoch viel Schatten.