Oberbayern mit Hund

Im August ging es für Lucky und mich für eine Woche nach Bichl in Oberbayern. Bichl ist ein kleiner Ort in der Nähe von Kochel am See und dem zugehörigen Kochelsee. Dieser ist nur wenige Kilometer vom Walchensee entfernt, der mit seinem klaren Wasser als einer der bayrischen Karibikseen gilt.

 

Los ging's morgens um sieben Uhr, einen Halt mit Frühstückspause legten wir nahe Würzburg am Main ein. Zwischendurch hielten wir weitere 2 Mal für kurze Pipipausen. Auf dem Weg in den Süden begegneten uns auf der Autobahn heftige Regenschauer, zum Glück hielten diese während unseres Urlaubs jedoch nicht an. 

Bevor wir in unserer Unterkunft eincheckten, besuchten wir den Starnberger See. Wir parkten an einem kostenlosen Parkplatz südlich von Tutzing und liefen von dort vorbei an der Klinik und dem Schloss Höhenried. Wir erkundeten den Park des Buchheim Museums, in dem es einige ausgestellte Exponate zu sehen gibt.

Selbstverständlich durfte ein kurzes Plantsch-Erlebnis für Lucky im See nicht fehlen. Auf unserem Rückweg ging es durch den Schlosspark, wir beobachteten die weißen Hirsche im Wildgehege und verweilten eine Zeit am Ufer des Sees. Anschließend setzten wir unseren Weg nach Bichl fort.

 

Nachmittags erreichten wir unsere Unterkunft. Gebucht hatte ich ein kleines Apartment im Landhaus bei Familie Doll.. Die kleine Wohnung liegt im Erdgeschoss mit angrenzender Terrasse. Kleine Empfehlung: Auf dem Grundstück wohnen Katzen, Hunde sind demnach bitte beim Kommen und Gehen anzuleinen. Dafür können die Katzen aber im Strandkorb auf der Terrasse geschmust werden, während Hund die Tour des Tages in der Wohnung schlafend verarbeitet :)

 

Weiterer Tipp: In der Einfahrt des Landhauses steht ein kleiner Hofladen. Hier gibt es selbstgemachte Marmelade, eingelegtes Gemüse, Eier, frisch gebackenes Brot, frische Limonade und weitere Köstlichkeiten. Gegen einen kleinen Preis kann man sich hier mir leckeren, frischen und regionalen Lebensmitteln versorgen.

 

Nach dem unkomplizierten Check-In mit der Vermieterin zog es uns abends an den Kochelsee. Wir parkten am einem Parkplatz nahe Altjoch.

Hier eine Info: Baden ist für Hunde weder im Kochelsee noch im Walchensee erlaubt. So saßen Lucky und ich, mit den Bergen im Rücken und Blick auf den See, einige Zeit am Seeufer und genossen das Hier und Jetzt.

Am nächsten Morgen waren nicht die Seen unser Ziel, vielmehr reizte mich ein Tagesausflug an die wilde Isar.

Also packte ich den Rucksack mit Verpflegung und los ging es vorbei am Kochelsee, über eine Serpentinenstraße mit atemberaubender Aussicht auf die Seen, durch den schönen Ort Wallgau hindurch nach Krün. Hier parkten wir am Wanderparkplatz im Gries, Tagesticket für 5€. 

 

Von hier aus starteten wir die Tour "Isar-Natur-Erlebnisweg". Die Tour war wunderschön. Nur etwa 6 km lang, aber es geht über Stock und Stein, schmale Waldwege schlängeln sich zu schönen hohen Aussichtspunkten, es gibt kleine Infotafeln am Wegesrand.. Etwa auf der Hälfte des Weges wird die Isar erneut überquert und hier gibt es tolle Stellen für die Hunde zum Abkühlen und für uns zum Verweilen und Genießen. Wer sehr tapfer ist, der darf sich natürlich auch in der Isar erfrischen, mir reichte es jedoch, meine Füße bis zu den Knöcheln ins kalte Nass zu halten. Nach einer ausgiebigen Pause setzten wir den Weg zurück zum Parkplatz fort.

Dort angekommen, gab ich mein Parkticket an ein Pärchen mit zwei Huskys weiter, sodass mein Ticket auch noch anderen Menschen diente. Die beiden bedankten sich und Lucky und ich fuhren einen Ort zurück nach Wallgau. Auch Wallgau liegt an der Isar. Hier kaufte ich mir eine frisch gebackene Pizza bei einem kleinen Pizzabäcker. Anschließend parkten wir wieder an einem Parkplatz am Wasser. Die nächsten Stunden verbrachten wir mit viel Sonnenschein am Fluss, wir ließen uns die Pizza schmecken, ich las mein Buch und Lucky plantschte im Wasser. Am späten Nachmittag ging es für uns wieder zurück zur Unterkunft.

Am folgenden Tag fuhren wir an den Staffelsee, erkundeten das Murnauer Moos, ein mit Holzstegen begehbares Moorgebiet, und fuhren danach weiter nach Eschenlohe, wo wir den hiesigen Erlebnispfad erkundeten. Der Pfad ist ein tolles Erlebnis für Familien mit Kindern, so gibt es zahlreiche Infotafeln über die heimische Flora und Fauna und viele kleine Stationen zum Hören, Fühlen, Ausprobieren und Mitmachen. Ich mag solche Wege und Infopfade und die Stationen auf dem Erlebnispfad in Eschenlohe sind toll und interessant gestaltet.

 

 

Ein Highlight des Weges ist der alte begehbare Stollen. Hier führt der Weg mehrere Meter durch einen Stollen, durch Bewegungsmelder gehen kleine Lichter an. Verweilt man allerdings und bewegt sich nicht, dann wird es stockduster und leicht unheimlich. Für uns war der Stollen ein kleines schönes Erlebnis, das wir hiermit gerne weiterempfehlen, wenn ihr in der Nähe seid.

Im Anschluss ging es für uns weiter nach Ohlstadt, hier besuchten wir die Kaltwasserfälle. Wie alle Sehenswürdigkeiten haben auch diese Wasserfälle einen eigenen Parkplatz. Oftmals können die Parkplätze übrigens nur mit Tagesgebühren bezahlt werden. Wer günstiger unterwegs sein möchte, sollte sich vorab nach kostenlosen Parkmöglichkeiten umsehen.

 

Am Parkplatz angekommen, liefen wir keinen ausgeschilderten Wanderweg, da wir bereits mehrere Stunden an diesem Tag unterwegs waren und es für Lucky bzgl. neuer Eindrücke, vielen Begegnungen, warmen Temperaturen und wenigen Pausen schon ziemlich viel war. So schauten wir uns die kleinen Wasserfälle an, liefen einen schmalen Pfad über Holzbrücken und -stege ein kleines Stück durch den Wald und konnten so weitere Wasserfälle anschauen. Nach diesem Stopp traten wir den Rückweg nach Bichl an.

Für den nächsten Tag hatte ich den Besuch in der Partnachklamm geplant. Die Klamm befindet sich in Garmisch-Partenkirchen, ist ein beliebtes Touristenziel und dementsprechend gut besucht. So entschied ich, direkt zur Öffnung der Klamm um 8 Uhr vor Ort zu sein. Um kurz nach acht parkten wir am Parkplatz direkt am Olympia-Skistadion. Da ich vorher noch nie dort gewesen war, warf ich einen Blick auf die imposante Skisprungschanze, ein Foto von Lucky mitsamt Schanze durfte natürlich nicht fehlen.

Anschließend starteten wir Richtung Klamm. Der Eintritt der Klamm ist nicht direkt am Parkplatz, vielmehr läuft man eine Strecke entlang der Partnach bis zum Eingang. Alleine war ich nicht unterwegs, einige andere Besucher waren ebenfalls auf dem Weg zur Klamm. Am Eingang zahlte ich mein Ticket, auch Lucky musste zahlen (5€!!!).

 

Und dann ging es los. Es empfiehlt sich übrigens, wie in den meisten Klammen, eine Regenjacke mitzunehmen, da man etwas nass werden kann. Und jetzt zur Klamm selbst: Natürlich ist die Klamm sehenswert, vor allem, wenn man zum ersten Mal eine Klamm besucht. Wie sich das Wasser durch die Schlucht schlängelt, die hohen Felsen rechts und links hervorragen und so das Klammtal formen, sowas sollte jeder, der sich für Natur interessiert, gesehen haben. Aber meiner Meinung nach ist die Partnachklamm im Gegensatz zu anderen Klammen nichts besonderes. Viel zu kurz, es gibt keine Brücken oder Stege, die überquert werden können, abenteuerliches Feeling kommt hier, zumindest für mich, auch nicht auf. Ich kann sagen, dass ich schon andere Klammen begehen durfte, die deutlich toller waren. Wenn man aus der Klamm heraustritt und durchs Drehkreuz geht, hat man verschiedene Möglichkeiten seinen Weg fortzusetzen. Und jetzt sag ich wie es ist: Der kostenlose Weg entlang der Klamm auf der anderen Seite zurück ist für mich viel toller gewesen als der Besucherweg. Hier läuft man am Hang auf einem schmalen, sich schlängelnden Pfad, kann in die Klamm hineinschauen, überquert sie auf einer Brücke und steigt Stufen hinauf und hinunter. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich vermutlich an einer anderen Stelle als dem Haupteingang eingestiegen und hätte mir die Klamm auf diesem Weg angesehen.

 

Bevor wir diesen Rückweg antraten, machten wir an der Partnach, in der sich Lucky abkühlen konnte, eine Pause. Danach stiegen wir auf zur Kaiserschmarren-Alm, da ich mir im Urlaub einen leckeren Kaiserschmarren schmecken lassen wollte. Es reichte allerdings nur für einen schnellen Kaiserschmarren-Aperitif, denn es waren so viele Wespen unterwegs, dass es für mich und Lucky ziemlich unangenehm, und zudem gefährlich war, weiter dort zu sitzen. Also ging es für uns, ohne Kaiserschmarren, weiter auf dem Weg zurück zum Parkplatz.

Zurück am Auto angekommen hatte ich den Plan, den restlichen Tag am Eibsee zu verbringen. Allerdings kam es bereits vor den Einfahrten zu den Parkplätzen zu einem absoluten Verkehrschaos aufgrund der vielen Touristen. Also plante ich um. 

Wir fuhren nach Farchant, wo wir uns auf den Weg zu den Kuhfluchtwasserfällen machten. Vom Parkplatz aus dauert es nur wenige Minuten, bis man den Kuhfluchtgraben erreicht. Diesem folgt man bis zum Wasserfall. Vom Weg ab führen stetig kleine Abgänge hinunter zum Wasser, sodass auch hier Lucky mehrfach die Möglichkeit hatte, sich abzukühlen. Am großen Wasserfall angekommen, verweilten wir einen Augenblick, um zu genießen und den Moment in unseren Erinnerungen zu speichern. 

An unserem letzten Tag zog es uns wieder an den Kochelsee. Nach dem Frühstück fuhren wir erneut nach Altjoch, hier gibt es ein großes Wasserkraftwerk, welches besichtigt werden kann. Auf dem Parkplatz kann man kostenlos parken, eine Seltenheit in dieser touristenreichen Region. Wir machten uns auf zum Felsenweg, der Teil eines größeren Wanderwegs sein kann, ich beschloss jedoch, nur den Felsenweg hin und zurück zu gehen und anschließend am See zu ruhen. Zum Felsenweg: Hiermit geht es mir ähnlich wie mit der Partnachklamm. Der Weg ist schön, hat für mich aber den Namen Felsenweg nicht wirklich verdient. Ich hatte mir einfach etwas anderes darunter vorgestellt. Dennoch ist es ein schöner Wegabschnitt, der durch den Wald verläuft, mit Blick durch die Bäume auf den Kochelsee. An einer Stelle kann man ein paar steinige Stufen zu einem Kreuz hinaufsteigen. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick über den See. Wir gingen den Weg schließlich wieder zurück, auf dem Rückweg ergeben sich stets andere Blickwinkel, sodass es keineswegs langweilig wird. Am See angekommen, blieben wir noch eine Weile, bevor wir wieder in die Unterkunft fuhren.

Am letzten Abend, nachdem ich gepackt hatte, fuhren wir in den Nachbarort Benediktbeuern. Unser abendlicher Spaziergang führte uns entlang des wilden Lainbachs. Hier waren wir etwa 1,5 Stunden unterwegs. Wir machten aber gar nicht viel Strecke, sondern legten Stopps am Wasser ein. Lucky plantschte wieder im kühlen Nass, ich lauschte dem Tosen des Wassers, nahm die wilde Natur um mich herum wahr, schloss die Augen und ließ alle Eindrücke der letzten Tage nochmals Revué passieren. Langsam und ruhig traten wir den Rückweg an, fuhren in unser Apartment, ließen den Abend auf der Terrasse ausklingen, verabschiedeten uns am nächsten Morgen früh von diesem wunderschönen Bayern in der Hoffnung und der Absicht, ganz bald wieder zu kommen. Zufrieden und sehnsüchtig auf weitere tolle Urlaube in den Bergen traten wir unsere Rückreise nach Hause an.

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